Service/Inspektionen am Sternmotor
Hier zeigen wir mal, wie ein Service, bzw eine Inspektion bei uns durchgeführt wird.
Als Beispiel dient unser UMS Sternmotor, mit 7 Zylinder und einem Gesamthubraum von 160ccm. (UMS 7-160)
Schritt 1
⮞ Optische Sichtkontrolle des Motors
⮞ Entfernen der Zündkerzen und Begutachtung des Kerzenbildes
⮞ Kompressionsmessung jedes Zylinders
Die Optische Sichtkontrolle ist wichtig, um eventuelle Schäden im Vorfeld zu erkennen.
Das Zündkerzenbild verrät uns schnell, in welchem “Gesundheitlichen” Zustand der Motor sich befindet. in diesem Fall ist zu erkennen, dass der Motor gesund ist und die Vergasereinstellung auf der FETTEN Seite liegt.
Bei der Kompressionsprüfung erkennen wir schnell, ob Ventile und Kolbenringe in Ordnung sind und haben zusätzlich einen Vergleichswert nach dieser Inspektion/Service.
in diesem Fall haben wir Kompressionsdrücke zwischen 5 und 6 Bar pro Zylinder.
(Im Kalten Zustand mit Hand-Anlassdrehzahl)
Schritt 2
Mit dem Endoskop schauen wir nun in jeden einzelnen Zylinder hinein, um Kolbenboden, Laufgarnitur und Ventilteller zu Begutachten.
Auch wenn der Motor bis jetzt sehr gut und zuverlässig lief, können wir bei dieser Prüfung Verschleiß und drohende Motorschäden im Vorfeld erkennen!
Bei dieser Sichtung per Endoskop können wir keinerlei Verschleiß an Ventilen und der Garnitur feststellen.
Der Kolben ist recht sauber und die zu sehenden Ablagerungen sind normal und sogar erwünscht.
Wir haben also eine sehr gute Verbrennung!
Schritt 3
⮞ Entfernen der Stösselstangen als auch der Stössel
⮞ Sichtprüfung der Stössel auf Verschleiß
⮞ Kontolle der Stösselstangen(Verbogen?)
⮞ Fetten der Stössel und der Stösselstangen (Kugel-Pfanne)
⮞ Einstellen des Ventilspiels (0,1 mm)
Die Begutachtung der Stössel ist ein weiterer Indikator für Verschleiß.
Da die Nockenbahn immer” härter” ist, als die Stössel, tritt hier meist der erste Verschleiß auf. in diesem Falle kein Verschleiß !
Nebenbei können wir auch gleich mit dem Endoskop mal in die Nockentrommel schauen, ob noch genug Fett im Nockengehäuse vorhanden ist.
Das Fetten der Stösselstangen (Kugel-Pfanne) dient lediglich zur Minimierung der Reibung.
Schritt 4
⮞ Ölen der Kipphebelwelle
⮞ Ölen des Ventilschafts
⮞ Kontrolle der Kipphebel auf zu viel Spiel!
Zum Ölen der Kipphebelwelle und des Ventilschafts, verwenden wir ausschließlich gutes Waffenöl.
Waffenöl ist Harz- und Säurefrei sowohl auch Wasserabweisend, was bei längerer Standzeit vor Kontaktkorosion schützt.
Außerdem kann es in jeden Spalt kriechen .
Wir empfehlen diesen Arbeitsschritt jedes mal, bevor man den Motor in Betrieb nimmt.
(Einmal durchölen vor jedem Flugtag)
Schritt 5
⮞ Reinigen der Zündkerzen
⮞ Einstellen des Elektroden Abstands
Bei jeder Inspektion werden die Zündkerzen mit Spiritus oder Benzin gereinigt.
Ebenso der Elektroden Abstand der Kerze auf 0,4mm nachgestellt.
Dies ist nötig, da auch Zündkerzen einem Verschleiß unterliegen.
(abbrennen der Elektrode)
Schritt 6
⮞ Erneute Kompressionsprüfung (Abgleich mit den vorigen Werten)
⮞ Komplette Reinigung des Motors (WD40)
⮞ Kontrolle aller Verschraubungen!
⮞ Überprüfung des Vergasers
⮞ Probelauf
Die Inspektion/Service des UMS 7-160 ist nun fertig.
Es kann nun der Probelauf erfolgen und evtl. die Vergasereinstellung nachjustiert werden.
Sollte es beim Probelauf nicht möglich sein, den Motor richtig einzustellen, oder keinen tiefen Leerlauf zu bekommen, wird/muss anschließend eine Gehäuse-Druck-Prüfung mit Rauch erfolgen.
Bei dieser Prüfung können wir sofort sehen, wo der Sternmotor undicht ist und weitere Maßnahmen einleiten.